Blog 12.11.2013

Erschöpfung - als ich Anna traf

Manche Kinder, die ich treffe, sind traurig. Sie sind so traurig, dass alles – sogar die Schulleistungen – egal werden. Dies betraf auch die Eltern von Anna, die letzte Woche bei mir waren. Dabei lief eigentlich alles glatt. Anna hatte eine lupenreine Gymnasialempfehlung, war brav und strebsam. Warum ist sie auf einmal nachts aufgestanden, um noch heimlich weiterzulernen, als sie auf dem Gymnasium war?

„Dass ich nicht abrutsche!“ Sie war so erschöpft, dass die Noten plötzlich schlechter und schlechter wurden. Anna verdoppelte ihre Anstrengungen. Und so ist sie ausgebrannt – Bournout in der Schule.

Nun muss eine Pause her und zwar sofort. In alle muss erst einmal einsickern: Der Weg geht hier nicht weiter. Das Halbjahreszeugnis – egal.

Als Anna versteht, dass ich denke, sie muss nie mehr in das Gymnasium gehen, taucht sie auf aus einem tiefen Loch und schaut mich so herzzerreißend an!

Das an alle Eltern, deren Kinder sich in einer Erschöpfungsdepression befinden. Weg vom Schreibisch, raus in die Natur. Die Schule ist nicht so wichtig wie das Kind!

*Name geändert