Blog 16.09.2015

Pisa-Studie zu Computerkompetenzen – was sagt uns das eigentlich?

„An deutschen Schulen teilen sich vier Neuntklässler einen Computer. Damit liegt Deutschland unter 34 OECD-Ländern an 28. Stelle (…)“, so berichtet der Tagesspiegel in seiner Online-Ausgabe über die heute erschienene Pisa-Studie zur Computerkompetenz.

Dass mehr Computer für unsere Schülerinnern und Schüler ihre Leistung nicht besser machen, sondern höchstens noch mehr Geld versenken, das sinnvoller ausgegeben könnte, ist meine Meinung dazu. Tatsächlich konnte auch die OECD keinen Zusammenhang zwischen guter Computerausstattung einer Schule und einem guten Pisa-Ergebnis feststellen.

Uns ist allen klar, dass Schüler im jugendlichen Alter– egal aus welcher sozialen Schicht - zuhause einen eigenen Computer haben. Tatsächlich nutzen 15-Jährige an jedem Wochentag über zwei Stunden lang das Netz. Dies leider nicht nur zu Bildungszwecken. Was die Schule also tun könnte, wäre ihren Schülerinnen und Schülern zu helfen, das Internet zum Lernen zu nutzen.

Für mich wäre das als erstes einmal, eine sehr gute und effektive Lesetechnik zu vermitteln, die es möglich macht, Informationen schnell zu sichten und gut auszuwählen.

Als zweites müssen Schüler lernen, die Informationen aus dem Netz für sich selbst zu nutzen, zu verarbeiten und anzuwenden. Hier wäre eine Vermittlung interessanter Techniken sinnvoll und hilfreich. 

Als drittes müssten die Schüler den Umgang mit dem eigenen Gehirn erlernen. Wann ist die richtige Zeit, um am Rechner zu arbeiten, wann brauche ich eine Pause? Oftmals ist direkt nach der Schule das Gehirn überlastet. Der darauffolgende Internetkonsum führt zu keinen sinnvollen Lernergebnissen mehr. Jeder von uns kennt dieses Hängenbleiben im Netz, das nur vermeintlich zu Entspannung führt. Die Schüler werden dadurch eher mehr überlastet und können sich nicht sinnvoll auf die nächste Klausur oder das Referat vorbereiten. Also auch echtes Abschalten muss gelernt sein.

Einen Computer zu benutzen ist für Schüler von heute kein Problem - sie finden mühelos ihren Weg durchs Internet. Ihn sinnvoll für die Schule zu nutzen, Inhalte hoher Qualität zu erkennen und sich nicht zu verzetteln würde ihre Computerkompetenz erheblich steigern und sich sicherlich auch in den Ergebnissen widerspiegeln.