Presseberichte 11.09.2008

Der Nordberliner: Zehn ABC-Schützen starten ins Schuljahr

Geschrieben von: fle

HERMSDORF. Aufgeregt zappelten sie herum, bestaunten die Menschenmenge und das Gebäude, in dem sie nun die nächsten Jahre die Schulbank drücken werden. Dann war es endlich soweit, und die Schulanfänger durften das rote Band durchschneiden und somit ihre neue ganz eigene Schule eröffnen. „Wir freuen uns, dass wir es in dieser kurzen Zeit geschafft haben, unsere Offene Ganztagsschule mit ganz besonderer Prägung hier am Falkentaler Steig aufzubauen“, erklärte Helmut Wegner, Leiter des Elisabethstifts am vergangenen Mittwoch zur feierlichen Eröffnung der Schule mit einem ganz eigenen Konzept. "Wir nehmen Kinder auf, die in Regelschulen aus verschiedensten Gründen nicht ausreichend gefördert werden“, erklärte Wegner, „das werden zu zwei Dritteln hochbegabte Kinder sein und zu einem Drittel Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, die im Elisabethstift leben.“ Nun ist der Startschuss gefallen, die erste Klasse mit insgesamt zehn Schülerinnen und Schülern hatte am Montag ihren ersten Schultag.

„Unser besonderes Konzept ist es, in Zusammenarbeit mit dem Lernwerk Berlin mit kleinen Klassen und zwei Pädagogen pro Klasse zu arbeiten“, sagt der Leiter des Elisabethstifts weiter. Einzügig von der ersten bis zur sechsten Klasse wird die Schule in sechs Jahren ihre endgültige Schülerzahl erreicht haben. Bis zur fünften Klasse wird es anstelle von Noten einzelne Beurteilungen für die Schüler geben, die Lehrer sind speziell geschult und haben bereits ein Trainingsprogramm des Lernwerks hinter sich.

Für die Schüler steht ein Lernen mit möglichst allen Sinnen auf dem Programm. Zusätzlich dazu gibt es ein spezielles Bewegungs-, ein Farb- und ein Ernährungskonzept. „Das ist wichtig, um die Kinder wirklich ganzheitlich zu fördern“, erklärte Schulleiterin Swantje Goldbach, die das pädagogische Konzept entwickelt sowie die Kinder und Lehrer ausgesucht hat. Sie wird gemeinsam mit Lehrerin Annika Essow, Erzieher Pierre Krumpl und Hortbetreuer Michael Winter in der Privaten Elisabethstift Schule tätig sein.

In den vergangenen Monaten wurde das Gebäude in Hermsdorf, in dem sich vorher die Bücherei und die Volkshochschule befanden, komplett saniert und umgebaut. Neue Räume mit hellen Farben, ein Bewegungsraum mit speziellen Spielgeräten und ein Werkraum entstanden. Auch außen hat sich einiges getan: Die neue Fassadenfarbe und der frisch eingeweihte Schulhof machen diese Schule schon von vornherein zu einem Ort, an dem die Kinder sich wohlfühlen können. 

„Für den Werkraum fehlen uns noch die Werkzeuge, vielleicht gibt es ein paar edle Spender, die uns helfen können, diesen Raum auszustatten“, fügt die Schulleiterin hinzu. Die Schulgebühr wird einkommensabhängig gestaffelt, Lehrer und Lernmaterial sind im Schulgeld enthalten.

Da es sich um eine Privatschule handelt, zahlt der Staat erst nach drei Jahren den ersten Cent Unterstützung. Bis dahin freut sich das Elisabethstift über jede Art von Unterstützung. Spenden gehen an das Elisabethstift, Berliner Sparkasse, BLZ 100 50000, Konto-Nummer 204 000 325 0. Infos gibt es  unter der Rufnummer 40 50 70.