Presseberichte 31.01.2020

Halbjahreszeugnisse - Swantje Goldbach auf Antenne Brandenburg

Swantje Goldbach zu Gast bei Catarina Zanner von Antenne Brandenburg zum Thema Halbjahreszeugnisse und wie man sie interpretiert

Am 31.01.2020 war Swantje Goldbach zu Gast bei Catarina Zanner in der Sendung "Hallo Brandenburg" auf Antenne Brandenburg. Lesen Sie hier das Transscript der Sendung:

Catarina Zanner: Endlich Ferien! Das ist die gute Nachricht heute, die schlechte - für manche - das Halbjahreszeugnis. Da geht ja auch mal was daneben bei den Noten in Mathe, Deutsch oder Chemie. Das wissen wir selbst noch aus Schulzeiten.
Wie verhalte ich mich da als Mutter oder Vater am besten, wenn das Zeugnis nicht ganz so gut ausgefallen ist? Was lässt sich da noch retten?

Swantje Goldbach kennt sich damit aus. Sie ist pädagogische Leiterin der Nachhilfeschule Lernwerk in Berlin und Potsdam.

Frau Goldbach, was sagt mir denn das Zeugnis erstmal grundsätzlich über mein Kind?

Swantje Goldbach: Die wichtigste Botschaft darin ist: ist vielleicht nur ein Teil schlecht, also eine Gruppe von Noten, oder ist vielleicht alles schlecht. Das ist die wichtigste Unterscheidung, die man erstmal treffen muss. Bei Kindern, die nur eine oder zwei Noten schlecht haben, ist die Botschaft: Geht leicht zu verändern. Kannst du wieder aufholen! Wenn alles schlecht ist, muss man halt die Lernstrategie ändern.

Catarina Zanner: Grundsätzlich erstmal: wie reagiere ich als Mutter oder Vater auf ein schlechtes Zeugnis?

Swantje Goldbach: Ruhig! Das ist erstmal das wichtigste. Wirklich erstmal versuchen zu analysieren: Was ist der Grund? Vorhaltungen bringen da nichts mehr, das reißt sonst den Faden ab. Sondern erstmal zu schauen: was ist eigentlich die Ursache? Warum ist das Zeugniss so schlecht geworden?

Catarina Zanner: Und wie motiviere ich dann mein Kind am besten?

Swantje Goldbach: Am besten ist, dass man Ziele findet, die man wirklich auch realistisch einhalten kann. Dass man sagt, ok, wir verändern die Noten, indem ich mich mehr melde. Zum Beispiel, mach ich mir ne Strichliste.
Ich ändere meine Lernstrategie, insofern ich mir zum Beispiel eine Lerngruppe suche, mit denen ich zusammenarbeiten kann. Ich lass mich mehr abfragen. Ich lerne über alle Sinne. Ich versuche, mir einfach eine andere Stragtegie auszudenken. Das gefährlichste für´s Gehirn ist eigentlich, sich beim Lernen immer selbst was vorzumachen - also so zu tun, als ob man lernt.

Catarina Zanner: Man sitzt sozusagen vor den Blättern und kapiert im Prinzip gar nichts und kann sich auch nichts merken.

Swantje Goldbach: Genau! Man kann auch nur das verbessern, was man auch versteht. Das gefährlichste ist wirklich immer nur zu blättern, zu lesen, aber in Wirklichkeit mit seinen Gedanken spazieren zu gehen. Dann wird sich das Zeugnis natürlich nicht verbessern.

Catarina Zanner: Und das heißt auch, es sollte möglichst abwechslungsreich gelernt werden?

Swantje Goldbach: Gut ist auf jeden Fall, abwechslungsreich zu lernen. Sehr schön ist, mit jemand anderen zu lernen, dass man sich wirklich abfragt, die Sachen mal versprachlicht, oder sich vielleicht sogar ein Lernspiel baut, mit Wissensfakten. Das geht super in Englisch zum Beispiel. Abwechslungsreich ist immer gut!

Catarina Zanner: So dass es möglichst interessant bleibt!
Viele kommen ja zu Ihnen zur Nachhilfe. Bei wieviel Prozent der Schüler können Sie noch was reißen?

Swantje Goldbach: Im Prinzip kann man bei allen was ändern. Mit guten Strategien ist das immer möglich. Und da rate ich immer: fangt nicht gleich mit der Beton-Fünf an, sondern nehmt erstmal ein Fach, wo ihr ursprünglich ganz gut ward, dann geht das natürlich viel schneller. Da kann man viel schneller einen Notenerfolg haben und das feuert wieder die Lernflamme an.

Catarina Zanner: Also nicht verzagen! Aus einem schlechten Zeugnis kann schnell wieder ein gutes werden. Danke für die Tipps an Swantje Goldbach von der Nachhilfeschule Lernwerk in Berlin und Potsdam. Antenne Brandenburg wünscht jetzt erstmal allen Schülern und Eltern schöne Ferien!